Wie bereits vor einigen Tagen via Twitter verkündet bin ich im Besitz des neuesten und vielleicht auch letzten Ableger der Command & Conquer Reihe aus dem Hause Electronic Arts (Untertitel: Tiberium Twilight). Da es sich hierbei nicht um einen Konsolentitel handelt, erfolgten die bisher absolvierten Spiele auf meinem MacBook Pro welches via BootCamp auch mit Windows 7 Ultimate ausgestattet ist.
Meine Command & Conquer Geschichte geht eigentlich sehr lange zurück und die ersten Teile der Serie waren und sind meine Lieblingsspiele am PC. Der neuste Ableger aus dem Los Angeles Studio ist auch schon seit einigen Monaten auf meinem Radar, da ich letztes Jahr im August im Rahmen der CommandCom bereits Teile des Einzel- sowie Mehrspielermodus testen durfte. Kurz danach ging es in die Mehrspielerbetaphase, in der sich das Spiel drastisch verbessert hat im Gegensatz zu den ersten spielbaren Versionen im August. Zusätzlich möchte ich positiv hervorheben, dass EA LA auf die CommandCom Gäste gehört hat und sich etliche Verbesserungsvorschläge tatsächlich im endgültigen Produkt befinden.
Im Gegensatz zu den früheren Teilen der Serien gibt es keinen Basisbau und auch kein Sammeln von Ressourcen mehr. Man wählt einen von drei Spielstilen (Offensiv, Defensiv sowie Unterstützend) und kann danach in einem festgelegten Bereich seine mobile Basis (auch Crawler genannt) platzieren. Die Einheiten werden im Crawler produziert und sobald dieser zerstört wird, kann man mit einer gewissen Zeitverzögerung einfach einen neuen Crawler in einer definierten Abwurfzone platzieren. Ebenfalls ist es ab zu erforderlich die Selbstzerstörung der eigenen mobilen Minibasis einzuleiten, um einen anderen Spielstil zu wählen und dadurch auch andere Einheiten produzieren zu können. Da die eigene Einheiten in Rängen aufsteigen und sich verbessern, schmerzt der Verlust dieser durchaus und ähnlich wie bei Rollenspielen erhält man als befehlshabender Commander Erfahrungspunkte, welche zur Erhöhung des Spielerlevels führen. Je höher der eigene Level ist, desto mehr Einheiten und Technologien stehen zur Verfügung. Da diese Erfahrungspunkte sowie Levels nicht an einen bestimmten Spielmodi gebunden sind, sammelt man diese global im gesamten Spiel. Dies ist zwar durchaus unterhaltsam, aber leider sind damit Mehrspielerpartien am Anfang frustrierend, da es einige Stunden dauert bis man Alles zur Verfügung hat und in dieser Zeit den Großteil seiner Spiele verliert.
Technisch gibt es absolut nichts auszusetzen und auch die Inszenierung der beiden Einzelspielerkampagnen ist auf einem sehr hohen Niveau. Die Zwischensequenzen sind deutlich besser gelungen als bei den Vorgängern und treiben die Story geschickt voran. Positiv ist auch der eingebaute Koop-Modus, welcher es zwei Spieler erlaubt die Kampagnen gemeinsam zu absolvieren. Zwar sind die GDI und NOD Kampagne mit jeweils sieben Missionen etwas kurz, aber das Hauptaugenmerk liegt eher im Mehrspielerbereich. Bei meinem bisherigen Testspielen gab es keine Probleme in diesem Modus, welcher in der 5 gegen 5 Variante durchaus unterhaltsam ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Titel durchaus gelungen ist und eine runde Packung Unterhaltung abliefert und frischen Wind in das Genre sowie in die Reihe bringt.
Es stellt sich jedoch die Frage ob dieser frische Wind der Serie hilft. Mir persönlich gefällt das Konzept, aber als Abschluss und Ende der Tiberiumsaga hätte ich mir mehr das klassische C&C Gameplay gewünscht. Ich möchte meine Basis bauen, ich möchte mich über meinen Sammler ärgern und ich möchte die gegnerische Basis zerstören. Wäre der Titel im Generals Zweig der Serie angesiedelt oder als Spin-off veröffentlicht worden, wäre dies sicherlich die bessere Entscheidung gewesen. Zusätzlich stößt der Kopierschutz etwas sauer auf. Es gibt zwar keinen DRM Blödsinn, aber zum Spielen wird eine dauerhafte Internetverbindung benötigt. Die Rechtfertigung, dass man sonst nicht die Erfahrungspunkte sammeln kann ist zwar OK, aber nicht sehr glaubhaft. Zusätzlich wurde einfach der LAN Modus entfernt, welcher eigentlich für die Serie immer sehr wichtig war.
Mittlerweile wurde das Entwicklungsteam aufgelöst und ich gehe auch stark davon aus, dass dies der letzte C&C Titel in dieser Form war. Schuld daran ist vermutlich die rasche Veröffentlichung der letzten Titel der Command & Conquer Reihe, die dadurch sinkenden Verkaufszahlen und Command & Conquer 4 dient nun vermutlich einfach als Abschluss der Serie und von einem Command & Conquer so wie wir es kennen.
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