Kein raffiniertes Wortspiel in der Überschrift zum Jahresrückblick 2011? Irgendwie langweilig, aber damit muss man wohl leben. Es ist wieder die Zeit des Jahres, während der die vor Tagen oder bereits Wochen fertig geschriebenen Jahresrückblicke sowie Ausblicke online gehen, um auch während der Feiertage die Leserschaft bei der Stange zu halten. Bei mir läuft es anders und obwohl ich im Dezember mit Texten gegeizt habe, hatte ich einfach keine Lust etwas vorzubereiten (oder ich könnte ehrlich sein und dem gelungenen polyneux Adventskalender die Schuld zu zuschieben). Aber genug des Vorgeplänkels, es geht schließlich um meinen Videospielrückblick 2011 und da ich wohl ein eher atypische Spielverhalten an den Tag lege (weniger Triple A Produkte, mehr B & C Titel und zeitlich stark verschoben), sind die Chance ganz gut nicht in Lobhudelei für Battlefield 3 oder Call of Duty Modern Warfare 3 abzudriften. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass es keiner der beiden Shooter in meine Konsole schaffte.
Alan Wake (zum Beitrag)
Zwar kein richtiger 2011er Titel, aber definitiv in meinen Lieblingstiteln 2011. Abgesehen von der starken Verspätung, wird auch mein merkwürdiges Spielverhalten aufgezeigt, da ich in den ersten beiden Februar Wochen die ersten 80% des Spiels absolvierte und erst in den ersten beiden Juni Wochen das für mich unbefriedigende Finale zu Gesicht bekam. Alan Wake hat Schwächen (Schlauchlevels, alte Grafik, wiederholende Gegner), welche aber von den Stärken (Storytelling, Angst, perfekter Schwierigkeitsgrad) deutlich wegkaschiert werden. Obwohl das im demnächst erscheinende Spin-Off (Alan Wake’s American Nightmare) eher action- als storyorientiert sein soll, freue ich mich darauf.
Alice: Madness Returns (zum Beitrag)
Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich um keine Bestenliste sondern um eine Art Rückblick handelt oder besser gesagt Vergangenheitsbewältigung. Wirklich so schlimm? Ja! Alice: Madness Returns ist definitiv ein Machwerk von World of Warcraft Chinafarmern, die glauben, dass Videospiele noch langweiliger als das Sammeln von Gold in Online-Rollenspielen sein müssen.
Bulletstorm (zum Beitrag)
In der nicht USK Version ein extrem brutaler Shooter, der im Vorfeld primär durch eine äußerst aggressive Marketingkampagne (TV Commercial, Duty Calls, Last Call) als mit spielerischen Qualitäten geglänzt hat. Neben einer abgedrehten Geschichte versuchte der Entwickler mit dem „Kill with Skill“ System sich von der Masse abzuheben und als alter Zivildiener lautet mein Fazit: Eine unbeschreiblich unterhaltsame und rasante Achterbahnfahrt ohne Tiefen oder Hänger, die auch Verweigerern am Dienst mit der Waffe unheimlich viel Spaß macht, zumindest bis man die Kampagne beendet hat.
Driver San Francisco (zum Beitrag)
Der Underdog des Jahres und gleichzeitig der Gewinner der Bronzemedaille im Rennen um meine Zuneigung in den vergangen 36X Tagen. Die Grundidee liest sich ähnlich hirnlos wie bei Bulletstorm (Die Seele des im Koma befindlichen Cop macht durch das Shiften in die verschiedensten KFZ Lenker Jagd auf seinen Nemesis, der praktischerweise auch für die unbefriedigende Gesamtsituation verantwortlich ist.), aber das perfekte Fahrgefühl, das Shiften in andere Autos, die abgedrehten Gespräche, die unendlich vielen Challenges, der erfrischende Mehrspielermodus, der massive Spielumfang und die motivierenden Frustmomente in den bockschweren klassischen Rennherausforderungen mach Driver SF zu dem Arcade Raser im Jahr 2011.
From Dust (zum Beitrag)
Hat Spaß gemacht, wollte ich irgendwann zu Ende spielen, aber der Movements / In Bewegung hält mich davon ab. Trotz YouTube Komplettlösung ist der zwölfte Level für mich unschaffbar, aber die elf Welten davor haben mich ausgezeichnet unterhalten.
Halo: CE Anniversary (zum Beitrag)
Mein Verhältnis zu dem zehn Jahre alten Spiel ist merkwürdig. Ich war im zarten Alter von 17 zu schlecht um den Titel auf der Xbox (1) zu beenden, habe es aber im Jahr 2004 bis ins österreichische Finale der Halo for Windows World Championship geschafft (Beweisfoto). Seither trage ich stolz den Titel des oberösterreichischen Halo for Windows Champions, der mir neben etlichen Groupies auch einen Fisher Space Pen einbrachte. Ok das mit den Groupies stimmt nicht, aber der Stift ist dafür unheimlich cool und ist noch immer im Einsatz. Dank Coop Modus befinde ich mich wieder mitten in der Kampagne und dank tatkräftiger Unterstützung stehen auch die Chance gut nach zehn Jahren das Ende vom Anfang zu sehen (Hint: Man achte auf das raffinierte Wortspiel!). Die für heutige Verhältnisse einfache Spielmechanik (die nicht durch gefühlte 100 Nebenmissionen aufgeblasen wird), die ansprechende Story und der unglaublich gute Soundtrack erzeugen einfach das besondere Etwas, wodurch die Jubiläumsedition den zweiten ersten Platz mit einer Silbermedaille belegt. Erst Recht, da ich mit dem in Halo Reach ausgelagerten Mehrspielermodus endlich einen zweiten Shooter auf Xbox LIVE spielen kann ohne dauernd als Kanonenfutter zweckentfremdet werde.
Need for Speed The Run (zum Beitrag)
Zuerst wird der Titel in der Luft zerrissen und keine vier Wochen später findet er sich auf der Bestenliste im Jahr 2011. Moment mal! Wer hat gesagt, dass es sich hier um eine Bestenliste handelt? Es ist mehr Rückblick als Bestenliste und die drei für mich besten Spiele des Jahres sind textlich deutlich markiert. Need for Speed The Run ist wie ein One Night Stand: Macht zeitlich begrenzt unheimlich viel Spaß!
Portal 2 (zum Beitrag)
Mein persönlicher Liebling in diesem Kalenderjahr. Auch wenn ich im Mai härtere Worte verwendete („… es hat einfach nicht … Klick gemacht …“), habe ich den Titel im Gegensatz zu allen anderen Spielen in diesem Jahr in Summe 2 ½ Mal durchgespielt und auch den Coop Modus erfolgreich zu einem Ende gebracht. Ich bin eher der Einzelspieler und bei Portal 2 stimmt in diesem Bereich einfach alles. Die Länge ist optimal, das Sounddesign sowie die Sprecher sind ausgezeichnet und auch die Art wie die Geschichte transportiert wird ist rückblickend mehr als nur gelungen. Die gelungene Story brauche ich wohl nicht auch noch erwähnen oder?
Rise of Nightmares (zum Beitrag)
Mein Kinect Titel des Jahres, der gleichzeitig auch mein einziger Kinect Titeln war. Zusätzlich noch mein persönlicher Hype Titel, der mich auf der gamescom erfolgreich geblendet hat (mehr dazu im gamescom Sega Round-Up). Anstatt über das Spiel zu schreiben, ist der Aufwand dahinter wohl deutlich spannender. Mittels Schokoversprechen wurde die lokale Microsoft Niederlassung so lange angefüttert, bis ein Kinect Leihsensor in den eigenen vier Wänden eintraf. Da die örtliche Position der Xbox 360 eine geringe Kompatibilität mit Bewegungsspielen hat, wurde ein Stockwerk tiefer ein kompletter Raum neu arrangiert (Sprich: alle Möbel aus dem Fenster geworfen) und der technische Blödsinn (Zitat meiner Mutter) ebenfalls dorthin verfrachtet. Der Spuk dauerte zwei Wochen und nach der Retournierung des Sensor wurde zurück arrangiert (Sprich: zurück durch das Fenster in den Raum). Das wollten zwar jetzt die Wenigsten (oder Niemand) lesen, aber dafür musste ich nichts mehr zum Spiel schreiben. Obwohl, es gab da noch diesen Wien Besuch von Sega …
Sonic Generations (zum Beitrag)
Kontrollblick in den ersten Absatz … ausgezeichnet, ich habe mein atypische Spielverhalten und meinen merkwürdigen Spielgeschmack erwähnt. Das beste (richtige) Sonic Spiel (für stationäre Konsolen) seit 15 Jahren (Sonic the Hedgehog 3 erschien 1994) und wenn man den anderen Bloggern und Schreiberlingen so glaubt, ist Sonic Generations zwar gut, aber eher Fanbefriedigung statt Evolution (und ich hätte hier so gerne einen Revolution Witz untergebracht). Es wird gesagt, dass Rayman Origins das bessere Comeback sei und auch spielerisch deutlich besser ist. Mir doch egal, denn der blaue Igel hat sich dieses Jahr einen Ehrenplatz in meinem Herzen ersprinten, aber leider die Top 3 ganz knapp verfehlt.
Und sonst so …
Neben den zehn Titeln gab es natürlich noch mehr und da war zum Beispiel Assassin’s Creed Brotherhood, welches einer meiner Spätsommertitel war und ich immerhin vor der Veröffentlichung von Assassin’s Creed 2.75 („Revelations“) das Ende („den Cliffhanger am Schluss“) erlebt habe. Kurz darauf wagte ich mich zurück zum PC und versuchte mich mit Freunden an Age of Empires Online, welches zwar 40 Stunden kostenlosen Spielspaß versprach, aber bereits nach vier Stunden stinklangweilig wurde. Beyond Good & Evil HD legte im März ein kurzes Intermezzo hin, konnte sich aber nicht gegen das schöne Wetter im Frühling durchsetzen und dient seither als eiserne Videospielreserve für harte Zeiten ohne Videospielnachschub, auf die ich seither warte und die vermutlich auch nicht so schnell kommen werden. Laut Steam habe ich mich auch an The Binding of Isaac versucht, es aber nie bis zur letzten Etage geschafft (vermuteter Grund: mangelnde Geduld).
… da war doch noch was …
Natürlich fehlt da noch Forza Motorsport 4, was mehr als solide ist und auch unheimlich viel Spaß macht. Es hat aber trotzdem nichts im Rückblick verloren, da es eher ein großes Update vom dritten Teil ist und genre-bedingt die Innovationen etwas minimalistischer sind als bei anderen Titeln. Mit Batman: Arkham City bin ich noch nicht durch und obwohl es durchaus unterhält, fühle ich mich aufgrund der 347 Nebenmissionen etwas überfordert und planlos. Trotz besserem Wissen landete dann noch Minecraft 1.0 auf der Festplatte, aber das extreme Suchtpotential blieb mir persönlich bisher verborgen.
… und zukünftig?
Neben Beyond Good & Evil HD und Batman: Arkham City stehen derzeit drei weitere Titel auf meiner Videospielliste, die ich versuche praktisch gleichzeitig zu spielen und die eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten und mich wohl bis zum Ende des ersten Quartals 2012 begleiten werden: Skyrim (Ja, ich bin schwach geworden!), Dota 2 (Ja, ich werde nach fünf Monaten langsam aber sicher schwach!) & Grand Theft Auto: Vice City (Ja, ich werde immer wieder schwach!)
Ein Kommentar zu „Videospielrückblick 2011“
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