Rediscovering My Blogging Mojo

Kennst du das? Ideen schwirren in deinem Kopf, du möchtest etwas darüber schreiben und es kommt dabei einfach nichts raus? Trotz Idee fehlt die Motivation sowie die Fähigkeit die Gedanken zu Ordnen und auf Papier zu bringen. Und wenn man sich selbst dazu zwingt, dann sitzt man vier Stunden vor einem quälend blinkenden Strich. Wofür? Um am Ende festzustellen, dass man ein paar Sätze geschafft hat und gleichzeitig bemerkt, dass man keinem Leser das Gebrabbel auch nur annähernd zumuten möchte. Welcome to my world … I’ve lost my blogging mojo.

So etwas verliert man nicht spontan, aber anfangs gesteht man es sich nicht ein. Ein Abgleich zwischen den in den letzten Wochen Monaten veröffentlichten Texten und den in einem Ordner brach liegenden Entwürfen spricht deutliche Worte. Ein Zeitraum von drei Monaten und es wurden fünf Texte veröffentlicht und etwa die selbe Anzahl begonnen und kurz darauf wieder verworfen. Seit zwei Wochen denke ich über ein Thema nach und halte die Gedanken in Form von Stichworten fest. Trotzdem komme ich nicht über ein paar Sätze hinweg und schaffe es noch weniger die Gedanken so aufzuarbeiten, dass diese in irgendeiner Art auch verständlich sind. Der Entwurf ist wieder einmal auf dem digitalen Friedhof gelandet und nun sitze ich hier mit lauter Musik im Kopfhörer und dem Ziel mein persönliches Blogging Mojo wiederzufinden oder neuzu(er)finden.

Der erste Schritt ist wohl aus der eigene Blase auszubrechen und seinen Blick auf die Dinge zu ändern. Die Blase spiegelt die eigenen Interessen wieder, was bei mir unter anderem eine Fokussierung auf Videospiele bedeutet. Weg mit gefühlt unendlich generischen Inhalten, weg mit vielem was man sowieso erwartet und her Dingen, von denen man glaubt, dass sie einen eigentlich nicht interessieren oder vor denen man auch Angst hat. Einfach mal etwas anderes probieren und man ist nach einer Zeit durchaus überrascht, was sich daraus durchwegs positives ergibt.

Gleichzeitig stellt sich die Frage nach dem Sinn dahinter. Warum mache ich das eigentlich? Bringt es etwas und was möchte ich überhaupt erreichen? Armeen kosteneffektiver Praktikanten veröffentlichen Zombietexte für Verlage, die inhaltlich zwar irrelevant sind, jedoch aufgrund von Gründen deutlicher wahrgenommen werden als das was man selbst produziert. Realistisch betrachtet hat man wenig Chance und die Lage erinnert an David gegen Goliath. Die Frage ist jedoch eher was ist, wenn man es nicht machen würde. Bei einem Einzelnen vermutlich egal, aber wehe man spinnt den Gedanken weiter. Möchte ich in einer Welt ohne Individualjournalismus leben und täglich generischen Waschmaschinenjournalismus ertragen müssen? Die Antwort ist wohl klar. Werde ich die Welt umkrempeln? Eher nicht, aber wenn zumindest einzelne Personen (positiv) beeinflusst werden, dann ist es den Aufwand wert.

Aber wie komme ich nun wieder zu meinem Mojo? Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Ein Teil der Strategie ist wohl sich zwar von anderen inspirieren zu lassen, aber gleichzeitig nicht unter Druck setzen zu lassen. Die Menge und Qualität mit der andere Blogger ihre Texte, Videos oder Podcasts veröffentlichen kann oft einschüchternd wirken, was nicht gerade zur Wiederentdeckung der eigenen Fähigkeiten und Motivation dient. Gleichzeitig ist es wohl auch wieder Zeit daran zu denken sich treu zu bleiben und man niemals versuchen sollte Dinge schöner zu sehen als sie sind. Die Senkung des eigenen Anspruchs ist ebenso eine Option, auch wenn dies zu Beginn relativ aggressiv erscheint. Damit ist jedoch nicht die Überschwemmung mit irrelevanten Beiträgen oder Katzenfotos gemeint, sondern der eigenen Drang nur den neuesten Scheiß haben zu wollen. Auch guter alter Scheiß hat seine Daseinsberechtigung und ist oft auch nach Jahren noch einen Beitrag wert. Es geht um den Inhalt und nicht um den eigenen Anspruch an die Aktualität.

Das Fazit? Die Lösung? Keine Ahnung, aber mal schauen was die nächste Zeit bringt. Vielleicht mehr alte Sachen, vielleicht mehr neue Sachen, vielleicht mehr Gastbeiträge, vielleicht andere Sachen oder vielleicht Let’s Play Videos. Ich kann es noch nicht genau sagen, aber die Zukunft wird es wohl zeigen, wobei es dann doch eher keine Let’s Play Videos sein werden.

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