Vor etwa drei Jahren erblickte Rock Band aus dem Hause Harmonix das Licht der Welt und mit dem vor kurzem erschienenen dritten Teil darf auch zum ersten Mal auf dem Nintendo DS gerockt werden. Gerockt ist vermutlich etwas übertrieben, denn Spaß macht der Titel nicht wirklich und auch die Umsetzung weckt Erinnerungen an so manchen Satz aus einem früheren Beitrag.
Im Gegensatz zu den großen Brüdern handelt es sich bei der DS Version (welche in Wirklichkeit von Backbone Entertainment entwickelt wurde) um einen lauwarmen Aufguss der im Jahr 2009 erschienenen PSP Version (die auch aus dem Hause Backbone Entertainment stammt). Aufgrund der geringen Modulkapazität wurde zusätzlich noch die Grafikschraube nach unten gedreht und auch die Anzahl der Tracks musste auf 25 reduziert werden (die vollständige Tracklist gibt es auf ign.com). Spielerisch merkt man leider auch, dass es sich um eine Portierung handelt, da es praktisch keine Nutzung des Touchscreens gibt und auch der obere Bildschirm eigentlich nur zur Anzeige der Punkte dient.
Das Gameplay erinnert stark an die Erstlingswerke Frequency und Amplitude, kann aber meiner Meinung nach nicht mit den beiden 2001 und 2003 erschienen Titeln mithalten. Jedes Instrument wird durch eine Tonspur dargestellt, zwischen denen man mit der linken und rechten Schultertaste wechseln kann. Auf jeder Tonspur gibt es vier unterschiedliche Töne, die es im richtigen Moment auszulösen gilt. Dies passiert wie bereits erwähnt nicht mit dem Touchscreen, sondern mittels linker und oberer Taste auf dem Steuerkreuz sowie den gegenüberliegenden Tasten A und X. Sobald man ein paar Noten fehlerfrei getroffen hat spielt die jeweilige Tonspur selbstständig weiter und man wechselt auf das nächste Instrument um dort eine weitere Notensequenz zu absolvieren. Neben Bass, Gitarre und Schlagzeug gesellt sich das Keyboard als neues Instrument hinzu und auch der Gesang wird analog den anderen Tonspuren angezeigt und gespielt, was nicht nur merkwürdig klingt, sondern auch merkwürdig ist.
Alle 25 Tracks sind sofort verfügbar und müssen nicht erst mühsam im Karriere Modus freigespielt werden. In besagten Modus tourt man durchs Land und löst 172 Aufgaben um neue Verschönerungen für seine Band freizuschalten. Ab dem dritten Schwierigkeitsgrad wartet noch ein optionaler Profimodus auf den Spieler, bei dem der Spurwechsel nicht mehr vorgeschlagen wird, sondern nach eigenem Ermessen durchgeführt werden muss. Zusätzlich gibt es noch lokale Mehrspielermodi, die als einzige wirkliche Neuerung zu Rock Band Unplugged auf dem PSP System durchgehen.
So sehr ich auch Rock Band Fan bin, so sehr bin ich von der Umsetzung am DS enttäuscht. Im Gegensatz zu den großen Brüdern auf den Heimkonsolen mag bei der mobilen Version trotz gelungener Trackauswahl nicht wirklich Spaß aufkommen. Die Steuerung ist nicht optimal und aufgrund der geringen Anzahl an Tracks und dem (aufgrund technischer Limitierungen) nicht vorhanden Downloadstore sinkt der Wiederspielfaktor gegen Null. Selbst hart gesottene Fanboys greifen besser zur Heimkonsolenversion* und machen einen weiten Bogen um die Nintendo DS Version*, die für etwa 25 Euro im Handel zu finden sein sollte.