Der Koop-Multiplayer-Shooter aus dem Hause Valve ist eigentlich gar nicht mehr so neu (Release im November 2009), hat es aber erst die letzten Tage in das Laufwerk meiner Xbox 360 geschafft. Der erste Teil wurde von mir gekonnt ignoriert und auch dem Nachfolger wäre fast das gleiche passiert. Noch merkwürdiger wird das Ganze, wenn ich daran denke, dass ich auf der Games Convention 2008 mit Valve gemeinsam die Left 4 Dead Sachen gemacht habe, aber nicht eine Minute das Spiel angetestet habe. Mittlerweile denke ich, dass dies ein Fehler war.
Left 4 Dead 2 schlägt in die gleiche Kerbe wie der erste Teil und die Story ist auch relativ schnell erzählt. Vier Leute haben die Infektion bisher überlebt und schlagen sich in mehreren Kampagnen durch die Stadt, den Sumpf oder einen Vergnügungspark um sich selbst zu retten. Unterwegs tauchen ein paar Zombies auf, die zwar weder bewaffnet noch sonderlich klug sind, aber die Masse macht die Untoten durchaus zu einer ernsthaften Bedrohnung. Gemeinsam kämpft man sich von Schutzraum zu Schutzraum und hat dabei mit dauerhaften Munitionsmangel und den besonderen Infizierten (Hunter, Smoker, Boomer, Tank, Witch, Charger, Jockey und Spitter) zu kämpfen. Die vier mitgelieferten Kampagnen sind sehr nett und haben etwa eine Spielzeit von je einer Stunde. Neben diesen gibt es noch die drei Spielmodi Versus, Survival und den Scavenge-Mode (mehr Infos zu den Modi gibt es auf l4d-news.de) sowie die Möglichkeit den realistischen Modus mit deutlich erhöhten Schwierigkeitsgrad zu aktivieren.
Kurz nach dem Release ist der Titel das erste Mal in meiner Konsole gelandet, wurde aber relativ schnell wieder zur Seite gelegt. Mein Fehler war, dass ich tatsächlich versucht habe mit der KI im Singleplayer Modus zu spielen und das macht einfach keinen Spaß. Nachdem ich vor einigen Tagen (siehe Twitter hier, dort, da und irgendwo) meine ersten Spiele via Xbox LIVE gewagt habe, hat sich mein Eindruck absolut ins positive verändert. Die ersten Tage habe ich mich mit dem einen oder anderen Amerikaner durch die Kampagnen gewagt und wenn vier menschliche Spieler gemeinsam auf Zombiejagd gehen, ist es einfach um gefühlte 1000% unterhaltsamer. Selbes gilt für die verrückten Erfolge wie das Retten des Gnom Chompski (ich bin echt zu doof dafür) oder der Versuch eine mit Zombies bevölkerte Autobahnbrücke in unter 3 Minuten zu durchlaufen (ich sage nur unmöglich, absolut unmöglich). Mittlerweile sind auch ein paar deutschsprachige Spieler in meiner Freundesliste (und ich freue mich gerne über weitere L4D2 Spieler) und auch zweifle ich immer mehr an mir, wie ich es bisher geschafft habe diese Spieleperle bisher zu ignorieren.
Das einzige was etwas traurig ist, dass die deutsche USK Version extrem geschnitten wurde. Ich persönliche habe mit geschnittenen Versionen oft kein Problem, aber bei einem Titel wie Left 4 Dead passt das einfach nicht. Es gibt keine Blutspritzer, die Zombies können nicht mehr zerlegt werden und auch die berüchtigten Ragdoll-Effekte gibt es nicht. Als Ersatz gibt es ein paar Waffen aus Counter-Strike Source, aber ich persönlich kann jedem nur empfehlen sich eine PEGI Version zu besorgen, da hier sonst einiges an Atmosphäre verloren geht und hey es sind Zombies, die sind bereits tot ;-).
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