Gaming und das Web 2.0

Mit Facebook und Twitter ist letztes Jahr das soziale Internet auch im Reich der Videospiele angekommen. Angefangen hat alles mit der Xbox 360, die mit dem letzten großen Update die Weichen für die beiden größten sozialen Netzwerke gestellt hat und im November 2009 wurden dann beiden Clients für die Konsole aus Redmond veröffentlicht. Kurz darauf zog Sony nach und veröffentlichte auch für die Playstation 3 einen Facebook Client. Zwar ist dieser bei weitem nicht so fortgeschritten und ausgereift wie das Pendant auf der Xbox 360, aber die Veröffentlichung zeigt die Wichtigkeit des Web 2.0 für die Konsolenhersteller.

Zwischenzeitlich haben die beiden Konsolen mit Xbox LIVE und dem Playstation Netzwerk auch ihr eigenes Netzwerk geschaffen und durch die Verbindung mit Facebook werden diese noch persönlicher. Hier liegt auch meiner Meinung nach ein Problem, da die Netzwerke unterschiedlich funktionieren und auch andere Zielgruppen ansprechen oder für einen anderen Verwendungszweck konzipiert wurden. Ich versuche das Ganze mal mit meiner persönlichen Nutzung der Netzwerke zu erklären.

Xbox LIVE / Playstation Network
Ich bin zwar nicht im PS Network unterwegs, nehme aber an, dass die gleichen Grundsätze wie auch bei Xbox LIVE gelten. In meiner Freundesliste tummelt sich ein munterer Haufen von Leuten, die ich kenne oder auch nicht. Neben Redaktueren, Mitarbeiter des Xbox Teams und Freunden tummeln sich auf der Liste auch Leute die ich während Mehrspielerpartien gefunden habe und mit denen ich ab und zu gerne eine Runde spiele.

Facebook
Zwar gibt es eine gewissen Überschneidung zwischen Xbox LIVE und Facebook Freunden, diese ist aber eindeutig eher gering. Im Vergleich zum Spielenetzwerk nutze ich Facebook um mit ehemaligen Schulkollegen, Arbeitskollegen und Freunden im Ausland in Kontakt zu bleiben. Prinzipiell gilt die Regel, dass ich meine Facebook Freunde persönlich kenne und nicht nur irgendwo mal kurz Hallo gesagt habe oder es nur Onlinebekanntschaften sind. Daher finde ich es etwas merkwürdig, dass es im Facebook Client für die Xbox 360 die Funktion gibt, dass Xbox LIVE Freunde einen als Facebook Freund hinzufügen können. Zumindest gab es bei mir kurz nach dem Release eine kurzfristige Überschwemmung von Facebook Freundesanfragen.

Twitter
Um was es sich bei Twitter genau handelt, ist eigentlich eher schwer zu sagen. Ich sehe es als Microblogging Dienst ala SMS für die Masse. Dort veröffentliche ich Updates zu meinem Leben in der Welt der Videospiele und auch Meinungen zu Unterhaltungsmedien wie Serien oder Filmen. Wenn ich (spieletechnisch) unterwegs bin gibt es dort aktuelle Statusupdates und wenn ich etwas zu einem Spiel wissen will, ist Twitter auch ganz angenehm. Zusätzlich eignet sich die Twittersuche auch als Informationsquelle zu technikaffine Themen wie Gadgets oder Web Diensten. Vorteil ist definitiv die offene Plattform und dass es keine Freundeszwang wie bei den anderen Netzwerken gibt. Twitter ist vermutlich mehr eine Newsplattform und weniger ein soziales Netzwerk.

Prinzipiell sollte jeder seinen eigenen Weg in der Welt der sozialen Netzwerke finden, aber man sollte sich auch im Klaren sein, dass alles was mal Internet veröffentlicht wurde, immer im Internet bleibt. Daher ist es sicherlich nicht ratsam seine ganz persönlichen Daten und Statusmeldungen quer durch Twitter und Facebook zu schleudern und gleichzeitig jeden auf seine Freundesliste zu haben.

Veröffentlicht in blog