Manchmal ist man traurig. Ich bin beim Verfassen dieser Worte traurig. Es ist nicht die Art Traurigkeit die unerwartet kommt. In meinem Fall habe ich die Traurigkeit unbewusst erwartet und wusste, dass der Zeitpunkt kommen wird. Ich hatte gehofft, dass der Zeitpunkt ein anderer, vermutlich ein späterer ist. Ich dachte es passiert anders, ich war der Meinung, dass ich es für mich vielleicht steuern könnte. Ich dachte ich habe die Kontrolle oder ich wollte die Kontrolle haben. Es kann sein, dass ich gehofft habe, dass es nicht passiert und ich mich nicht oder anders damit auseinandersetzen muss. Die Möglichkeit bestand, zumindest glaubte ich es. Es ist eine Art von Traurigkeit, die für mich neu ist. Es ist für mich eine merkwürdige körperlich schmerzhafte Traurigkeit. Das Gefühl verschwindet immer wieder mal, kommt aber auch immer zurück. Ich bin traurig und ich hatte am Anfang wenig bis keine Ahnung wie ich damit umgehen kann oder soll. Ich wurde davon überrascht, nicht von der Situation, aber dem Zeitpunkt. Ich hatte keine Kontrolle über beide Aspekte und ich hasse fehlende Kontrolle. Die Versuche mich abzulenken sind nur bedingt erfolgreich. Musik hilft, das Wetter auch. Irgendwas machen beschäftigt mich und auch Freunde, die einfach nur zuhören, sind da. Je mehr Zeit vergeht, desto erträglicher wird es, zumindest scheint es so oder ich rede es mir ein. Ich weiß es nicht.
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