Bereits nach wenigen Minuten schwirrten die ersten Gedanken, Eindrücke und auch Fragen zum Spiel in meinem Kopf herum. Ein farbenfrohes und gewaltfreies Puzzlespiel auf der (früheren) Core Konsole? Kommt nach
Zu Beginn sollte gleich klarstellt werden, dass es sich bei ilomilo nicht um ein Indie Game handelt, auch wenn es auf den ersten Eindruck so scheint. Hinter dem anfänglich kindlich wirkenden Spiel steckt das im schwedischen Malmö beheimatete Team von Southend Interactive, welches mit Lode Runner und R-Type Dimensions bereits zwei Umsetzungen am Xbox LIVE Arcade Marktplatz veröffentlicht hat. Ebenfalls täuscht der farbenfrohe erste Eindruck, denn bereits nach wenigen Level zieht der Schwierigkeitsgrad deutlich an und bringt auch die Gehirnwindungen erfahrener Puzzleprofis zum Glühen.
Das Ziel des Spieles ist schnell erklärt, denn es geht darum die beiden Titelprotagonisten (ilo und milo) zu vereinen. Sobald die würfelförmigen Freunde nebeneinander stehen freuen sich die Beiden und führen ein Tänzchen inklusive Heile-Welt-Musik auf, um das Levelende zu feiern. Die würfelige Form spielt nicht nur bei den beiden Charakter einen Rolle, sondern auch das Leveldesign kommt praktisch quadratisch daher und hier kommt auch die größte Herausforderung ins Spiel, die Perspektive. Gespielt wird auf allen Seiten der Würfel, denn an speziellen Stellen kann die Spielfigur einfach auf die benachbarte Seite wechseln und somit das Spielfeld um 90° drehen. Zusätzlich gibt es noch einige (natürlich ebenfalls würfelige) Kreaturen, mit denen Abgründe überwunden werden, der Level komplett gedreht wird oder auf denen ein kleiner Ausritt möglich ist. Zwischen den beiden Spielfiguren kann mittels Tastendruck gewechselt werden und dies ist auch zwingend erforderlich, da man sich gegenseitig helfen muss. ilo findet zum Beispiel einen Würfel und packt diesen in seinen Rucksack, wechselt auf die andere Würfelfläche und platziert diesen Würfel in einer Lücke, damit milo weiter kommt. milo schnappt sich dann den gerade platzierten Würfel und steckt diese an einer anderen Stelle rein um ilo weiter zu helfen. Durch den geschickten Einsatz der bespielbaren Perspektive wird dies alles im späteren Verlauf extrem knifflig und sobald Würfel im Kreis angeordnet werden, darf man quadratisch im Kreis denken.
Zwei Charaktere in einem Spiel schreien förmlich nach einem kooperativen Modus, der zwar vorhanden ist, aber leider nur offline auf einer Konsole funktioniert. Neben bunten Steinchen findet sich auch einiges an Bonuszeug in den Leveln, was man sammeln kann (und auch sollte) um Sachen wie zum Beispiel Konzeptzeichnungen oder zusätzliche Musikstücke freizuschalten. Um den Ehrgeiz und Spieltrieb zu wecken warten pro Kapitel (in Summe gibt es vier davon) drei zusätzliche Level (zu den zwölf fixen pro Kapitel), ein süchtig machendes Minispiel, LIVE Highscore Listen und auch zwei Avatar Gegenstände auf die hoffentlich sammelwütige (Core-)Spielerschaft. Der folgende Trailer bietet einen guten Eindruck vom grafischen Stil, dem Gameplay sowie der musikalischen Untermalung:
Die (falsche) Vermutung bezügliche Indie Game kommt vom extrem liebevollen Gesamteindruck, der einfach nur passt und auch absolut stimmig ist. Man merkt richtig wieviel Herzblut im gesamten Spiel steckt und dass es sich nicht einfach um eine 0815 Auftragsarbeit handelt. An jeder Ecke gibt es kleine Details die einen zum Schmunzeln anregen und für jeden Topf im Spiel gibt es den passenden Deckel.
ilomilo ist erfrischend anders und macht trotz anfänglicher Berührungsängste sowohl alleine als auch zu Zweit mit der Freundin unheimlich viel Spaß. Der Stil ist einzigartig und am ehesten mit Little Big Planet zu vergleichen und dem Team von Southend ist mit dem Titel meiner Meinung nach ein großer Wurf gelungen. Weitere Informationen zum Spiel (sowie der bereits erhältlichen Windows Phone 7 Portierung) gibt es auf dem liebevoll geführten