Die von Microsoft angekündigten Starttitel für Kinect fallen allesamt in die Casual Sparte. Dies ist nichts schlechtes, denn Casual Titel sind für den Markt unheimlich wichtig, aber als Core Spieler hat man nicht unbedingt das Bedürfnis mit Lady Gaga zu tanzen oder einen kleinen Tiger zu streicheln. Ubisoft nutzt die Gunst der Stunde und bringt direkt zum Start der schwarzen Kameraleiste einen Titel für die Kernzielgruppe und was würde sich wohl besser anbieten als ein Prügelspiel, welches auch als Lizenzspiel zu Fight Club durchgehen könnte.
Fighters Uncaged wurde auf der gamescom angekündigt und geht definitiv nicht als familienfreundliches Sportspielen durch. Gekämpft wird auf der Straße, in engen Gassen oder verdächtigen Hinterhöfen und alles wirkt irgendwie dreckig und auch nicht wirklich legal. Auf eine Alibistory wurde verzichtet und so wählt man zum Start einen der Kämpfer aus und prügelt während eines Turnieres seine Gegner gekonnt zu Boden. Laut dem Producer Luc Verdier wird auf 21 Schauplätze gekämpft und etwa 70 unterschiedliche Arten von Schlägen und Tritten sind möglich.
Trotz mangelnder Martial Arts Erfahrung habe ich mich vor die Kinect Leiste gewagt und Fighters Uncaged im Selbstversuch getestet. Spielerisch ist der Titel natürlich etwas vereinfacht und so ist es zum Beispiel nicht möglich die Position des eigenen Kämpfer direkt zu ändern. Es gibt drei mögliche Entfernungen zum Gegner, die dann je nach Position unterschiedliche Angriffsarten ermöglichen. Ein Kopfstoß ist nur aus nächster Nähe möglich und der von Chuck Norris bekannte Roundhouse Kick funktioniert nur beim größtmöglichen Abstand zum Angreifer. Die Erkennung der Bewegung funktioniert erstaunlich gut und auch die Kombination mehrerer Angriffe in kurzer Zeit ist problemlos möglich. Zusätzlich werden am unteren Bildschirmrand empfohlene Angriffe angezeigt, die im Regelfall auch von Erfolg gekrönt sind. Diese Anzeige ist optional und in höheren Schwierigkeitsgraden vermutlich per Default deaktiviert. Aufgrund der vorhandenen Verzögerung zwischen realer und virtueller Bewegung ist leider nicht ganz der Funke übergesprungen und es fällt schwer sich in sein Alter Ego am Bildschirm hineinzuversetzen. Da auch andere Kinect Spiele es geschafft haben den gefürchteten Kinect Lag zu reduzieren, bin ich zuversichtlich, dass auch Ubisoft bis zum Release hier noch einiges an Optimierungsarbeit leisten wird.
Was leider fehlen wird, ist ein Multiplayermodus und die einzige Möglichkeit zum virtuellen Vergleich besteht leider nur via Onlinerangliste. Ansonsten platziert Ubisoft mit Fighters Uncaged ein Coregame zwischen Tekken und Fight Night und kann hoffentlich genügend Couch Potatoes zur Bewegung animieren, denn anstrengend und fordernd ist Fighters Uncaged definitiv, zumindest körperlich.
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