Gestern war mein erster Besuch in Pacific City und ich glaube, dass ich Zukunft noch öfter in der fiktionalen Großstadt vorbeischauen werde. Der erste Teil von Crackdown erschien 2007 und ist den meisten Spielern unverdienterweise als ein teurer Beta Test in Erinnerung. Microsoft bündelte das damals neue und nicht wirklich bekannte Spiel vom damals ebenfalls unbekannten Entwicklungsstudio Realtime Worlds mit der Mehrspieler Beta von Halo 3, was vermutlich einer der Hauptgründe für die etwa 1,5 Millionen verkauften Spiele in den ersten sechs Monaten war. Die Pressestimmen und die etlichen Auszeichnungen des ersten Teils deuten auch heute noch auf ein gutes Spiel hin und der Nachfolger, der bei Ruffian Games in Schottland produziert wird, wird seinem Vorgänger definitiv gerecht.
Bei Crackdown 2 handelt es sich um einen Third-Person-Shooter in einer offenen und freibegehbaren fikitonalen US Großstadt. Man steuert einen Agenten, der es je nach Tageszeit mit einer bewaffnete Miliz Gruppe oder Massen von Infizierten Einheimischen zu tun hat. Der Spieler hat als Aufgabe die Rettung der Stadt und wird (zumindest in der Demo) etwas unsanft ins Geschehen geworfen.
In der riesigen Stadt selbst warten die unterschiedlichsten Missionen auf den Spieler, die im Gegensatz zu GTA, nicht wirklich streng zusammenhängend sind. Neben dem Rückerobern von verlorenen Kontrollpunkten, der Bündelung von Licht zur Bekämpfung der infizierten Einheimischen (liebevoll Freaks genannt), Straßenrennen oder Parkour ähnlichen Hüpforgien auf den Dächern und Wolkenkratzern gilt es auch seine Fähigkeiten als Agent auszubauen. Jede Aktion im Spiel bringt ähnlich wie bei Rollenspielen Erfahrungspunkte, die Verbesserungen im Nahkampf, dem Umgang mit der Waffe, dem Fahrkönnen oder auch der Beweglichkeit des Agenten bringen. Zusätzlich sind in der Stadt etliche sogenannte Orbs versteckt, die weitere Punkte und somit einen schnelleren Anstieg der Fähigkeiten bringen. Weitere Abwechslung bringt noch der dynamische Tag/Nachtwechsel, der zu unterschiedlichen Bedrohungen und Herausforderungen führt. Reagieren während der Sonnenstunden die Miliz Gruppen die Stadt, so folgt in der Dämmerung eine regelrechte Überflutung der Straßen mit Freaks, die zwar nicht bewaffnet sind, aber in der Masse durchaus eine ernstzunehmende Bedrohnung darstellen.
Das Hauptaugenmerk liegt aber eindeutig in der Online-Koop-Komponente, da sich vier Spieler via Xbox LIVE gemeinsam in die Tiefen von Pacific City begeben können und auch etliche Herausforderungen gemeinsam im Duo, Trio oder Quartett bewältigen können. Da ich derzeit noch keine Agenten in meiner Freundesliste ausfindig machen konnte, wird hierzu ein Erfahrungsbericht in den Kommentaren folgen.
Ansonsten spielt sich der Titel nach einer kurzen Eingewöhnungsphase relativ flott und unterhaltsam und an jeder Ecke explodieren Sprengstoff Fässer, Gasflaschen oder Autos. Ich habe zwar keine Erklärung warum wirklich überall etwas herumsteht, was in die Luft gejagt werden kann, aber es ist lustig und das ist wohl die Hauptsache. Zwar war ich anfangs nicht wirklich angetan und auch schon kurz davor den Titel wieder aus meinem Gehirn zu streichen, aber nach etwa 30 Minuten wurde dieser erste Eindruck eliminiert. Es gibt an jeder Ecke was zu tun und wird vermutlich auch Stunden mit dem Einsammeln der unterschiedlichen Orbs verbringen können. Wer einen realistischen Titel wie GTA IV oder Red Dead Redemption erwartet wird vermutlich enttäuscht sein, aber wer einen actiongeladenen Spielplatz für Erwachsenen sucht, wird in Crackdown 2 sicherlich fündig werden.
Crackdown 2 erscheint am 9. Juli 2010 in Europa und wird von den Microsoft Game Studios vertrieben. Eine Demo steht ab 21. Juni für Goldmitglieder und ab 28. Juni für Silbermitglieder am Xbox LIVE Marketplace zur Verfügung.
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