In den letzten Jahren hat sich das Etablieren von neuen Marken als eine der größten Herausforderungen der Videospielindustrie herausgestellt. Die Gründe hierfür sind vielfältig und aus wirtschaftlicher Sicht sind die extrem hohen Investitionskosten das größte Problem. Die Größe der Teams und die direkt daraus resultierenden Produktionskosten sind im letzten Jahrzehnt nahezu explodiert und gleiches gilt für die Ansprüche der Konsumenten. Alles muss größer, schöner und bombastischer werden und Experimente der Videospielindustrie sind einem hohen Akzeptanzrisiko und damit einhergehenden wirtschaftlichen Risiko ausgesetzt. Als Lösungsansatz haben sich Fortsetzungen bereits erfolgreicher Marken herauskristallisiert, da diese aufgrund bekannter Spielmechaniken und einer etablierten Zielgruppe mit hoher Akzeptanz ein geringeres wirtschaftliches Risiko innehaben als neue Konzepte. Ubisoft ist ein Videospielpublisher der das Geschäft mit Fortsetzungen nicht nur beherrscht, sondern perfektioniert hat. Dies geht so weit, dass einige Zeit lang die grundlegenden Spielmechaniken und Konzepte in fast nahezu allen großen Marken von Ubisoft identisch waren und das einzig wirkliche Unterscheidungsmerkmal die optische Aufmachung und Perspektive war. Wenige Medien veröffentlichten aus diesem Grund sarkastische generische Testberichte zu generischen Ubisoft Games, die Konsumenten kauften dennoch und stützten damit jahrelang die unkreative aber wirtschaftlich erfolgreiche Strategie. Watch Dogs 2 wurde im Juni 2016 angekündigt, erschien im November 2016 und teilt sich nichts mit dem 2014 erschienenen Watch Dogs und nur wenig mit der zuvor erwähnten generischen Ubisoft-Formel für Videospiele.