E3 2006 – Das Abenteuer!

Für EA Deutschland sowie das EA CommunityTeam durfte ein Kollegen (Tobias Eckert) mit mir gemeinsam im Jahr 2006 die E3 in Los Angeles unsicher machen. Da alles etwas kurzfristig und nicht vollständig durchgeplant war, entwickelte sich der Ausflug über den Ozean zu einem kleinen aber durchaus unterhaltsamen Abenteuer:

Tag 1: Abflug und Ankunft

Alles begann an einem sonnigen Dienstag, dem 9. Mai 2006 im Flughafen in Frankfurt und Salzburg (mein Startort war die Mozartstadt). Zwei gut gelaunte Gestalten in Form von Tobi und mir trafen in Frankfurt aufeinander, um gemeinsam eine furchteinflößende Reise durch eine paranoide Welt anzutreten. Doch damit war nicht Los Angeles oder die E3 gemeint, sondern die erschreckende Reise durch gefühlte zehn Sicherheitskontrollen am Frankfurter Flughafen. Mehr oder weniger kurz darauf sind wir aber dann doch in einem angeblich sicheren Bereich angelangt. Unser zur WM dekoriertes Flugzeug war bereits sichtbar und bis zur Ankunft in LA waren es nur noch etwa 13 Stunden.

Abgesehen von den bereits erwähnten Sicherheitskontrollen verlief die Anreise aber problemlos und schon bald saßen wir im Flugzeug und überquerten die Niederlande, ein wenig Wasser, Großbritannien, noch mehr Wasser, Island, Grönland, Kanada und schließlich diverse Teile der USA. Das Essen im Flugzeug war Flugzeugessen, der Sitzplatz bei weitem nicht ausreichend und natürlich wurde man zur WM-Zeit noch mit dem Film “Das Wunder von Bern” gequält (der Film ist echt anstrengend), aber was nimmt man nicht alles in Kauf. Während des Fluges galt es dann noch ein paar spannende Unterlagen für die Einreise in die USA auszufüllen, unter anderem natürlich auch mit dem „Sind Sie ein Terrorist oder planen Sie terroristische Aktivitäten in den USA?“ Thema. Die Abfertigung am Flughafen war nicht wirklich spannend, dafür ging es aber danach mit einem Taxi direkt Richtung LA Downtown.

Im Hotel angelangt ging es, nach ein paar kleinen Problemen mit der Reservierung, endlich ins Zimmer. Da noch genügend Energie vorhanden war (ein Dank an Red Bull), machten wir uns auf den Weg zum Convention Center. Dort war man noch mit dem Aufbau beschäftigt und etliche Menschen liefen hektisch umher. Wir suchten als erstes den Meeting-Raum von Electronic Arts auf, um unsere Eintrittskarten abzuholen. Dieser war auch relativ problemlos zu finden und nach kurzer Zeit half uns ein freundliches Mädel und schleppte uns zum, ebenfalls im Aufbau befindenden, Electronic Arts-Stand. Vor der großen Messehalle (South Hall), in der auch Electronic Arts beheimatet war, war auch die erste (und einzige) Sicherheitskontrolle anzutreffen. Wir nahmen unsere Lanyards inklusive Karten und schauten uns noch kurz um, bevor es Richtung Hotel ging.

Tag 2: die E3 – Tag 1

Gut, vom Vortag fehlte ein wenig Schlaf, aber dennoch reichten die paar Stunden, die wir Zeit zum Schlafen hatten und (fast) ausgeschlafen machten wir uns auf die Suche nach einem Frühstück. Jung und naiv wie wir waren, ging es zu einem in der Nähe befindlichen Fast Food Laden um den Tag mit einem Frühstücksburrito zu beginnen.

Nach dem mehr oder weniger nahrhaften Frühstück ging es zum Convention Center wo wir ein Upgrade vom Besucher zum Aussteller bekamen und uns mit der aktuellen Lage dort vertraut machten. Wir besuchten erstmal in Ruhe die Stände in der größten Messehalle und trafen dann auch ein paar uns bekannte Leute, wie die Mitarbeiter der PR-Abteilung von Electronic Arts Deutschland Martin Lorber, Claudia Langer und Christian Teichmann. Später trafen dann auch auf die in der C&C-Szene bekannten Leute von Electronic Arts Los Angeles wie Amer Ajami, Aaron Kaufman und weitere. Die Spore-Präsentationen machte Will Wright persönlich, Crysis wurde von Crytek-Mitarbeiter Alex Werner präsentiert und Battlefield 2142 sowie Army of Two ebenso von entsprechenden Mitarbeitern der Projekte. Und wo wir schon bei den getroffenen Leute sind, auch bekannte Personen ließen sich die E3 nicht entgehen wie Paris Hilton oder auch Steven Spielberg.

Der restliche Vor- und Nachmittag ging mit dem Anschauen von Präsentationen, interessanten Gesprächen mit Entwicklern und dem Auskundschaften der anderen Stände vorbei. Ich hätte mich beinahe der Herausforderung gestellt, mich in eine drei oder vier Stunden lange Warteschlange für die Nintendo Wii einzureihen, doch dies lies ich dann bleiben. Einen Tag später kam schaffte ich es (durch einen österreichischen Nintendo-Mitarbeiters) nach nur fünf Minuten Wartezeit rein.

Am späten Abend suchten wir wieder eine Essensmöglichkeit, da die Messepreise für Essen wohl kaum noch zu überbieten waren. Einem Besucherstrom folgend fanden wir eine Filiale der Californischen Restaurant-Kette Pizza Kitchen. Das Essen war gut, aber die Portionen waren doch überraschend klein – aber aussreichend. Später merkten wir allerdings, dass nur in dieser Filiale die Portionen so klein waren. Vermutlich hatte diese durch die E3 genug Gäste und beschloss so etwas zu optimieren.

Tag 3: E3 und Hollywood

Der Morgen ging wie üblich vorüber und wir schauten uns Neuheiten und Innovationen auf der E3 an. So unter anderem auch die Steuerung von Echtzeitstrategiespielen auf Konsolen. Zudem verfassten wir kurze Berichte über die uns am Vortag hinter verschlossenen Türen präsentierten Spiele Army of Two und C&C3: Tiberium Wars, da wir unsere Aufmerksamkeit mehr diesen Titeln widmeten und nicht zig anderen Titeln von denen es bereits von zig tausend Seiten und von gefühlten 60.000 Berichterstattern auf der Messe Berichte gab.

Um ca. 17 Uhr verließen wir dann die Messe und brachen auf zum Hotel um uns kurz frisch zu machen und uns danach ein Taxi nach Hollywood zu schnappen um dort den Walk of Fame aufzusuchen. So beeindruckend wie das in den Filmen oder Hollywood-Prämieren rüberkommt ist es allerdings nicht, aber dennoch sehenswert. Beeindruckend ist eher das dieses „Luxusgebiet“ direkt, aber wirklich direkt, an Gegenden angrenzt, die man schon fast wieder als Ghettos bezeichnen kann.

Wir schauten uns dann auch gründlich in einem Virgin Megastore um, welcher durchaus interessante Dinge zum Kauf anbot. Interessant war es so manche Videospiele mal in der US-Verpackung zu sehen, PC-Spiele wurden leider nicht verkauft. Amüsant war allerdings auch die „Anti-Bush“-Abteilung in diesem Laden, welche von T-Shirts über Videos bis hin zu Magneten viele politisch mehr oder weniger ernste Sachen führte. Beispieltext eines Magneten-Sets: „Mr. Bush, if you would be a tree, what kind of tree would you be?“ – Antwort: „I’m not a tree, I’m a bush.“

Tag 4: E3 und Beverly Hills

Ohne zu Frühstücken ging es am frühen Vormittag zum CC. Zudem sollte vor der E3 gegen halb neun eine Landung von Fallschirmspringern der US-Armee stattfinden, welche wohl mit einem Millionenbudget Werbung für das kostenloses Spiel Americas Army machte. Auf riesigen Plakaten an Häuserwänden wurde mit Cheaterfreiheit geworben – kein Wunder wenn man den Cheatern mit FBI und lebenslanger Haft droht. Aber was solls, wir entschlossen uns stattdessen dann lieber (noch mal) die Nintendo Wii in Ruhe anzuschauen, bevor eben wieder die gesamten Presseleute ins Gebäude stürmen sollten und ignorierten so die US Army.

Leider lagen wir dabei falsch und haben die Rechnung ohne die ganzen Aussteller gemacht. Die Warteschlange für die Nintendo Wii, die nun nur aus Leuten mit Ausstellerausweisen bestand, war sogar noch länger als die Warteschlange zuvor. Gute fünf Stunden Wartezeit bei einer gefühlten fast einen Kilometer langen Warteschlange, die sich um den Nintendo-Stand herumwickelte, waren vorprogrammiert. Folglich wurde diese Idee schnell verworfen und stattdessen ging es wieder zurück zu EA.

Unterwegs trafen wir wieder Aaron Kaufman und wir machten uns mit ihm gemeinsam auf den Weg die Messe sowie einige Präsentationen unsicher zu machen.““Klein-Aaron“ machte sich dabei noch voller Humor über sich selbst lustig, als er bei einer Präsentation, auf der Bank sitzend, mit den Füßen nicht mehr den Boden berührte. Auch das neue Spiel “Eragon” schauten wir uns, da dessen Entwickler früher noch die 3D-Herr der Ringe-Titel für Electronic Arts entwickelten. Ihr Qualitätssprung war wirklich überwältigend – jedoch nicht im positiven Sinne. Kopfschüttelnd verließen wir vorzeitig den Raum.

Am frühen Abend folgte der letzte Updateblock nach Europa und wir machten uns auf nach Beverly Hills, zum Einkaufen in eine Mall. Das Einkaufszentrum bot über 100 Geschäften eine Existenzmöglichkeit, sowohl großen Unternehmen wie Bloomingdales und Macy*s, als auch vergleichsweise kleinen Läden wie einem Footlocker, einem Kino, einem Apple-Laden und natürlich massig Essensbuden. Die Essensauswahl hierbei wurde erneut gesteigert: Pizzabuden, Burritobuden, Taccobuden, Bretzelbuden, Süßwarenbuden und so weiter reihten sich aneinander mit den üblichen Essensmöglichkeiten wie Chinesisch und dem normalen Fastfood in Burger-Form. Gut gesättigt sowie mit etlichen vollgepackten Taschen ging es zurück zum Hotel (und irgendwann versteh ich vielleicht warum die Rückfahrt immer um 30% teuer als die Hinfahrt ist).

Tag 5: Hotelwechsel und Universal Studios

Früh morgens checkten wir aus und wechselten für die letzte Nacht in das Standard-Hotel direkt in Downtown LA. Von dort ging wechselt wir sofort wieder in den Touristen Modus und machten uns auf zu den Universal Studios.

Dort angekommen begannen wir mit der Universal-Studio-Tour, welche wohl einmalig ist, da sie direkt durch die Drehstudios der Universal Studios führt. Man sieht so bekannte Schau- und Drehplätze, wie z.B. die komplette Wisteria Lane in der die Serie „Desperate Housewives“ gedreht wird, die Drehstudios der Serien „Monk“ und „Scrubs“, die Filmsets von „Die Mumie“, „Krieg der Welten“, „King Kong“ und viele mehr. Unbedingt empfehlenswert!

Danach schauten wir uns die anderen Attraktionen des Parks an, zum Beispiel die Jurassic Park Wasserbahn (sehr steil und extrem cool), den The Mummy-Rollercoaster, die Back To The Future Flugsimulatoren, das Shrek 4D-Kino, Terminator 2 als 3D-Show und etliche andere Attraktionen.

Am Ende des Tages trauten wir uns, da es bei der Hinfahrt so gut klappte, erneut mit der Metro zu fahren und kamen wieder lebend in unserem neuen Hotel an (und die Rückfahrt war diesmal nicht teuerer als die Hinfahrt). Nach einem Abendessen gingen dann auch schon bald die Lichter aus, da wir die Heimreise zeitig antreten mussten.

Tag 6: Heimreise und Danke

Überpünktlich und sehr früh ging es via San Francisco, Frankfurt wieder nach Salzburg und nach den letzten Tagen konnte uns auf der Heimreise nichts mehr erschüttern. Spannende Abenteuer im Flugzeug und in San Francisco lasse ich einfach mal unter den Tisch fallen, denn irgendwann denkt man einfach nicht mehr über Unsinnigkeiten nach :).

Zum Abschluss möchten wir uns nochmal bei den Leuten und Firmen bedanken, die diese Reise überhaupt möglich gemacht haben:

  • Station54 und EA Deutschland – die diese Reise finanziert haben
  • Uli Lächelt (Station54) – Chef des CommunityTeams
  • Heike Pressler (Station54) – Meisterin der Flug- und Hotelbuchungen
  • Pete Larsen (EA Deutschland) – unser direkter Draht zu EA LA
  • Aaron Kaufmann (EA LA) – hat die Eintrittskarten abgecheckt
  • Amer Ajami und Mike Verdu (EA LA) – für die C&C3 Präsentation
  • das EA Mädel – für das Aussteller-Upgrade
  • Claudia Langer (EA Deutschland) – Meisterin der „Behind Closed Door Vorstellungen“

Ein angepasster Artikel wurde im Juni 2006 im F7C Network veröffentlicht.

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Ein Kommentar zu „E3 2006 – Das Abenteuer!

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